Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiete und ihre Auswirkung auf das Wettergeschehen

Vertikaler Aufbau eines Hochdruckgebiets:

In großer Höhe strömt Luft in das Hochdruckgebiet ein.
Am Boden fließt Luft aus dem Hochdruckgebiet ab.
Der Zufluss ist stärker ausgeprägt als der Abfluss.

Regel: Beständig hoher Luftdruck bedeutet anhaltende Schönwetterlage.

Vertikaler Aufbau eines Tiefdruckdruckgebiets:

In großer Höhe fließt Luft aus dem Tiefdruckgebiet ab.
Am Boden fließt Luft in das Tiefdruckgebiet hinein.
Der Abfluss ist stärker ausgeprägt als der Zufluss.

Regel: Beständig tiefer Luftdruck bedeutet bewölkten Himmel mit Neigung zu Niederschlag.

Schönwetterwolken (Cumulus)
über den Lechtaler Alpen bei Tannheim

In Hochdruckgebieten sinkt die Luft langsam zu Boden. Beim Absinken kommen die Wolken in wärmere Luftschichten, die Wassertröpfchen der Wolke verdunsten.

Die "klassische" Schönwetterlage im Sommer:
Ein Hoch mit Kern über Osteuropa lenkt
trockene Luft nach Mitteleuropa

Altostratus-Wolken kündigen möglichen Regen an


In Tiefdruckgebieten steigt die Luft langsam empor. Beim Aufsteigen kommt die Luft in kältere Luftschichten, der Wasserdampf kondensiert zu Wolken.

Eine Wetterverschlechterung kündigt sich an:
Ein "Island-Tief" auf dem Weg nach Mitteleuropa

Fronten

In der Meteorologie versteht man unter einer Front einen Bereich, in dem warme und kalte Luftmassen aufeinander treffen.

 

Warmfront: Warme Luft trifft auf kalte Luft und gleitet auf diese auf. An der Grenzfläche kondensiert aus der warmen Luft Wasserdampf aus, es bilden sich Wolken und eventuell Regen.

Darstellung einer Warmfront in der Wetterkarte:

Kaltfront: Kalte Luft trifft auf warme Luft und schiebt sich z. B. als Keil darunter. Auch hier bilden sich an der Grenzfläche Wolken und eventuell Niederschlag.

Darstellung einer Kaltfront in der Wetterkarte:

Entstehung von Tiefdruckgebieten (Polarfront-Theorie)

Bevorzugt im Bereich Grönland- Island trifft warme Luft aus dem Süden auf Polarluft. Sie gleitet auf die Polarluft auf. Dabei kondensiert der in der Warmluft enthaltene Wasserdampf, es wird Wärme frei, die die Aufwärtsbewegung der Warmluft verstärkt. Insofern passt auch hier die Skizze zur Erläuterung der Warmfront:

Begriffe dazu aus dem Wetterbericht: Tiefdruck-Rinne, Island-Tief

Während Hochdruckgebiete in der Regel am Ort ihres Entstehens bleiben, ziehen Tiefdruckgebiete weiter. Weitere Gegenden , an denen Tiefdruckgebiete entstehen, sind z. B. die Adria und Oberitalien. Davon ist dann z.B. auch in Wetterberichten möglich.

Anmerkung: Tropische Wirbelstürme (Hurrikans, Taifune) sind "extreme" Tiefdruckgebiete und entstehen auf die gleiche Weise. Voraussetzung ist das Vorhandensein von Meerwasser mit mindestens 26 bis 27°C. Solche Voraussetzungen sind zum Beispiel von Juni bis Oktober in der Karibik gegeben, was immer wieder zu Hurrikans führt, die große Verwüstungen hervor rufen.  Im Bereich Island-Grönland ist das Meerwasser viel zu kalt für die Entstehung von Hurrikans.
Die Entstehung der Drehbewegung der Luftmassen um ein Tiefdruckgebiet herum wird hier erklärt.

Das Ende von Tiefdruckgebieten

Wie unten noch erläutert wird, liegt auf der Vorderseite einen Kaltfront, auf der Rückseite eine Warmfront. Die Warmfront ist schneller als die Kaltfront und holt diese schließlich ein. Am Boden gibt es keine Temperaturunterschiede mehr. In der Meteorologie spricht man in diesem Zusammenhang von einer Okklusion.

Entstehung von Hochdruckgebieten

Beispiel: Das Azoren-Hoch

Das Azorenhoch gehört zu einem Gürtel von Hochdruckgebieten die sich oberhalb des nördlichen Wendekreises um die Erde ziehen. Im Bereich des Äquators erwärmt sich die Luft sehr stark und steigt auf, hier entstehen also Tiefdruckgebiete. Jenseits der Wendekreise sinkt die Luft wieder ab, hier bilden sich Hochdruckgebiete. In diesem Bereich liegen große Wüstengebiete: Sahara, Gobi, die Wüstengebiete im Südwesten der USA. Das Azorenhoch ist sehr ortsfest, von Zeit zu Zeit bilden sich Ausläufer, die bis nach Europa reichen.
Anmerkung: Am Boden fließt die Luft wieder zurück zum Äquator: Passatwinde. Infolge der
Erdrotation wehen die Passatwinde nicht genau in Nord-Südrichtung. Auf der Nordhalbkugel
weht der Passat aus Nordost, auf der Südhalbkugel aus Südost.

Beispiel: Des winterliche Hoch über Sibirien

Die Luft über Sibirien kühlt im Winter stark ab und sinkt zu Boden.

Regel: Fallender Luftdruck deutet auf eine Wetter-Verschlechterung hin.

Das Wetter in Mitteleuropa ist dadurch gekennzeichnet, dass vom Atlantik her immer wieder Tiefdruckgebiete eintreffen. Die Luft strömt im Gegenuhrzeigersinn in das Tiefdruckgebiet hinein.

Auf der Vorderseite eines Tiefdruckgebiets wird deshalb oft warme Luft aus dem Süden herangeführt. Dadurch kommt es in vielen Fällen zur Ausbildung einer Warmfront.

Cirrus-Wolken kündigen die Ankunft eines Tiefdruckgebiets an

Wenn die Rückseite des Tiefdruckgebiets durchzieht, strömt kalte Luft aus nördlichen Richtungen ein, was die Ausbildung einer Kaltfront bedeutet.

Regel: Steigender Luftdruck deutet auf eine Wetterbesserung hin

Nach Durchzug des Tiefdruckgebiets klart es oft rasch auf, die Sicht ist sehr gut (Rückseitenwetter). Die weitere Entwicklung hängt nun davon ab, ob sich ein stationäres Hoch mit langanhaltender Schönwetterlage ausbildet oder ob das nächste Tiefdruckgebiet schon im Anzug ist. In letzterem Fall liegt nur ein schmaler Bereich mit hohem Luftdruck vor (Hochdruckkeil, Zwischenhoch)

Wie ist die weitere Wetterentwicklung nach einem Gewitter?

Während des ganzen Jahrs können Gewitter auftreten, die mit dem Durchgang einer Front verbunden sind: Frontgewitter. Nach einem Frontgewitter ergibt sich wegen des Durchgangs der Front eine Wetterverschlechterung. Nach einem Wärmegewitter (diese können bei uns nur Sommer auftreten) kann sich durchaus wieder gutes Wetter einstellen.

Eine gute Prognose ermöglicht die folgende Wetterregel: Wenn nach dem Gewitter keine Änderung der Windrichtung eintritt, ist nach dem Ende des Gewitters mit einer Wetterberuhigung zu rechnen.

 

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