Die Richtung von Luftströmungen bei Hoch- und Tiefdruckgebieten
Bekanntlich geht die Sonne im Osten auf und im Westen unter. Dieser Eindruck entsteht deshalb, weil sich die Erde im Gegenuhrzeigersinn um ihre Achse dreht (wenn man von außen auf den Nordpol der Erde blickt). Es wird nun eine Luftmasse betrachtet, die vom Äquator in Ruichtung Nordpol strömt, sowie eine Luftmasse, die vom Nordpol in Richtung Äquator strömt.
Die zum Nordpol fließende
Luftmasse hat am Äquator an
der Erdrotation teilgenommen, an einem Tag wird dabei einmal der
Erdumfang (40000 km) zurückgelegt. Dies ergibt eine
Geschwindigkeit von 40000 km :(24.60.60 s),
also etwa 500 Meter pro Sekunde. Für Punkte weiter im Norden ist
diese Umdrehungsgeschwindigkeit viel kleiner, am Nordpol selbst
ist sie gleich Null.
Bei ihrer Bewegung nach Norden behält die Luftmasse diese
Geschwindigkeit. Konsequenz: Für einen Beobachter auf der Erde
hat die Luftmasse einen "Drall" nach Osten. Anders
ausgedrückt: Die Luftmasse wird nach rechts abgelenkt. In diesem
Zusammenhang spricht man auch von der "Coriolis-Kraft".
Die folgende Skizze zeigt einen Blick genau auf dne Nordpol der
Erde:
Wenn man die entsprechende Überlegung für die nach Süden strömende Luftmasse anstellt, kommt man zu dem Ergebnis, dass auch sie aus Sicht eines Beobachters auf der Erde nach rechts abgelenkt wird. Darüber hinaus kann man durch weiter gehende Überlegungen zeigen, dass auch Luftmassen, die von Ost nach West oder von West nach Ost strömen, nach rechts abgelenkt werden.
Wenn man die Situation für die Südhalbkugel der Erde untersucht, so findet man, dass dort die Verhältnisse gerade umgekehrt sind: Eine Luftmasse wird nach links abgelenkt.
Für die Luftströmungen aus einem Gebiet mit hohem Luftdruck (Hochdruckgebiet) heraus sowie in ein Tiefdruckgebiet hinein ergeben sich daraus folgende Konsequenzen:
Aus
einem Hochdruckgebiet strömt |
In
ein Tiefdruckgebiet strömt |
Beispiele:
1.) Vom Atlantik her zieht ein Tiefdruckgebiet über Westeuropa
Das
Tiefdruckgebiet liegt gerade über Frankreich, Deutschland liegt
auf der Vorderseite.
Von Süden her strömt warme Luft nach Deutschland.
Das
Tiefdruckgebiet ist über Deutschland hinweggezogen,
Deutschland liegt jetzt auf der Rückseite.
Vom Norden her strömt kühle Luft nach Deutschland.
2.) Ein Hochdruckgebiet liegt über dem Süden Skandinaviens
Wenn diese
Wetterlage im Winter eintritt, ist die mit dem Ostwind nach
Deutschland
einströmende Luft relativ kalt und trocken. Dafür erhält der
Norden Skandinaviens
relativ milde Luft. (Siehe dazu auch ein Beispiel in der
Bildergalerie)
An der Situation ändert sich nichts wesentliches, wenn das
Hochdruckgebiet
etwas weiter östlich liegt.
Wenn sich diese Wetterlage im Sommer einstellt, ist die nach
Deutschland
aus Osten einströmende Luft relativ warm und trocken. Eventuell
entwickelt sich
daraus eine länger andauernde Schönwetterperiode.