Schnee
Obwohl es keine zwei Schneeflocken gibt, die einander vollkommen gleichen, kann man trotzdem Schneeflocken in Typen einteilen. Grundlage für das Verständnis der Struktur von Schneeflocken ist das regelmäßige Sechseck.
Dieses wird durch die Struktur der Wassermoleküle vorgegeben, aus denen sich der Eiskristall zusammensetzt. Dies zeigt die folgende Abbildung aus "Elemente Chemie 2" (Klett-Verlag):
Wassermoleküle (H2O) bestehen aus 2 Wasserstoffatomen (H; in der
Abbildung kleine, weiße Kugeln) und 1 Sauerstoffatom (O; große, rote Kugeln).
Im Eiskristall ordnen sich sehr viele solche Moleküle regelmäßig an. In der
obigen Abbildung zeigen die durchgezogenen Linien den Zusammenhalt des O-Atoms
und der beiden H-Atome in einem Molekül, die gestrichelten Linien zeigen den
Zusammenhalt zwischen den Molekülen. Besonders die rechte Abbildung zeigt
deutlich, wie sich dabei regelmäßige Sechsecke ausbilden. Wenn sich eine
solche Struktur "ungestört" über viele Moleküle fortsetzt, spricht
man von einem "Einkristall".
Ein Beispiel: Wassermoleküle sind unvorstellbar klein, ihre Größe ist kleiner
als 1 Millionstel Millimeter. Ein Wasser-Einkristall von 1 Millimeter Größe
enthält dementsprechend eine riesige Anzahl von Wassermolekülen.
Plättchenförmige Kristalle
Mehrere Plättchen "zusammen gebacken"
Die Skizze zeigt die Entstehung von 6eckigen Plättchen aus 6eckigen "Molekülstrukturen
Plättchenförmige Kristalle bilden sich bei niedrigen Temperaturen.
Sternförmige Kristalle (Dendriten)
Diese Kristalle haben 6 symmetrisch angeordnete "Hauptzweige", der
Winkel zwischen zwei Zweigen beträgt also 60°. An jedem Hauptzweig sind
"Nebenzweige" in unregelmäßiger Anordnung vorhanden. Solche
Kristalle könne bis zu 5 mm im Durchmesser erreichen.
Jeder Hauptzweig ist ein Wasser-Einkristall, ebenso jeder Nebenzweig.
Sternförmige Kristalle entstehen, wenn die Temperaturen nur knapp unter Null
Grad liegen.
Diese Skizze zeigt, wie ein 6zackiger Stern aus einzelnen Sechsecken entsteht.
Nadel und säulenförmige Kristalle
Säulen, die innen hohl sind |
Nadeln |
Mischformen
Hier haben sich die einzelnen Äste nicht zu einem |
Säulenförmige Kristalle, die an den |
Unregelmäßige Formen
Während sie zu Boden fallen, sind die Schneeflocken oft heftigem Wind ausgesetzt. Dadurch zerbrechen sie oft, die regelmäßige Form "leidet" dabei. Auch bei relativ warmen Wetter entstehen oft unregelmäßige Formen.
Graupel
Wenn eine Schneeflocke beim Fall in wärmere Luftschichten kommt, kann sie teilweise schmelzen. Oft wird sie dann von Aufwinden wieder in die Höhe gehoben und gefriert wieder vollständig. Dieses Spiel kann sich mehrfach wiederholen, wobei mehrere Flocken zusammenbacken können. Schließlich erreicht eine große "Graupelflocke" die Erde.
Hagel
Bei einer Graupelflocke ist die Flockenstruktur noch teilweise erhalten. Wenn die Schneeflocke beim Fall aus der Wolke vollständig zum Wassertropfen schmilzt, entsteht beim erneuten Aufsteigen in kältere Luftschichten ein reines Eiskorn ohne Flockenstruktur. Wenn sich jetzt das Herunterfallen und Aufsteigen mehrfach wiederholt, können im Endeffekt Eiskörner von beachtlicher Größe entstehen.
Wie schwer ist Schnee?
Im Winter 2005/06 stürzten infolge starker Schneefälle an mehreren Orten Gebäude ein (z.B. Eissporthalle in Bad Reichenhall). Die folgende Tabelle gibt eine Vergleich zwischen verschiedenen Schneearten und Wasser:
Masse von 1 m3 | Dichte | Gewichtskraft von 1 m3 | |
Frisch gefallener Neuschnee | 50 kg | 0,05 g/cm3 | 500 N |
Neuschnee, der sich gesetzt hat | bis zu 200 kg | bis zu 0,2 g/cm3 | bis zu 2000 N |
Nassschnee | bis zu 500 kg | bis zu 0,5 g/cm3 | bis zu 5000 N |
Wasser | 1000 kg | 1 g/cm3 | 10000 N |
Schneehöhe und entsprechende Niederschlagsmenge in Liter pro m2:
1 Liter Niederschlag (Wasser) pro m2 ergibt eine
Höhe von 1 mm. Da die Dichte von frisch gefallenem Neuschnee nur 1/20 der
Dichte von Wasser beträgt, ergibt also dieselbe Niederschlagsmenge in Form von
Schnee eine Höhe von 20 mm = 2 cm.. Daraus ergibt sich eine einfache Regel:
Man muss die Niederschlagsmenge in Liter pro m2 mit 2 multiplizieren,
um die entsprechende Schneehöhe in cm zu erhalten.
Bzw. umgekehrt: Die Schneehöhe in cm geteilt durch 2 ergibt die
Niederschlagsmenge in Liter pro m2.
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