Der Planet Venus
In regelmäßigen Abständen entwickelt sich Venus immer wieder zum strahlenden Abendstern am westlichen Himmel bzw. Morgenstern am östlichen Himmel. Ein Grund, sich mit diesem Planeten etwas genauer zu befassen.
Größe und Masse sind zwar ähnlich wie bei
der Erde, dennoch herrschen auf der Venus ganz andere
Bedingungen.
Eine sehr dichte Wolkenhülle versperrt den Blick auf die
Venusoberfläche. Der Druck an der Venusoberfläche ist etwa
90mal so groß wie an der Erdoberfläche. Raumsonden, die auf der
Venus landen sollen, müssen deshalb extrem stabil gebaut sein.
Zudem gibt es in der Venus-Atmosphäre einen hohen Gehalt an
Schwefelsäure. Alle bisher auf der Venus gelandeten Raumsonden
sind deshalb nach kurzer Zeit ausgefallen. In der kurzen Zeit
ihres Funktionierens haben sie dennoch viele Daten zur Erde
gefunkt. So weiß man zum Beisspiel, dass die Temperatur an der
Venusoberfläche 480°C beträgt. Zwar ist die Venus näher an
der Sonne als die Erde (die Entfernung Sonne - Venus beträgt nur
etwa 70% der Entfernung Sonne - Erde), dies allein würde die
hohen Temperaturen aber nicht erklären. Vielmehr sind sie eine
Folge des Treibhauseffekts, der auf den Gehalt von 95%
Kohlenstoffdioxid in der Venus-Atmospäre zurück zu führen ist.
Man weiß heute auch, dass es auf der Venus Berge und Täler
gibt.
Wenn man die Venus von der Erde aus beobachtet (mit dem Fernrohr oder einem guten Fernglas), fällt auf, dass es Phasen wie beim Mond gibt:
(Bei den Abbildungen ist zu beachten, dass bei der Beobachtung im Fernrohr eine Seitenumkehr eintritt)
Die folgende (nicht maßstäbliche Skizze) erklärt das Zustandekommen der Venus-Phasen. Sie zeigt die Sonne und die Umlaufbahnen der Venus (innen) und der Erde. Jeweils eine Hälfte der Venus wird von der Sonne beschienen und reflektiert das Sonnenlicht. (In der Skizze ist zu beachten, dass die Umlaufbahnen von Erde und Venus um die Sonne nicht exakt in derselben Ebene liegen. In Stellung 2 steht die Venus also im allgemeine etwas oberhalb oder unterhalb der Sonne. Nur selten kommt es vor, dass Sonne und Venus genau auf einer Linie liegen.)
Von der Erde aus gesehen sieht man bei Stellung 1 eine "Halb-Venus", bei der Stellung 2 eine (allerdings kleinere) "Voll-Venus" und bei der Stellung 3 wieder eine "Halb-Venus". Allerdings steht die Venus in Stellung 2 (von der Erde aus gesehen) sehr nahe bei der Sonne, so dass der Anblick einer "Voll-Venus" nur einem geübten Beobachter gelingt.